Eigene Affirmationen

Wozu Affirmationen selbst verfassen?

Eine Affirmation sollte möglichst genau dort ansetzen, wo Du stehst und Dich in die Richtung unterstützen, in die Du gehen willst. Eine vorgefertigte Affirmation kann das oft nicht leisten.

Immer, wenn Du eine für Deine Entwicklung hilfreiche Erkenntnis hast, kannst Du daraus eine Affirmation erstellen und durch ihre Anwendung die Umsetzung in Deinem Leben aktiv unterstützen.

Lass Dich durch die Affirmationen dieser Webseite anregen, Dir selbst Affirmationen nach Deinen eigenen Bedürfnissen zu schaffen.

Entwickle Deine Affirmationen am besten schriftlich. Schreibe Dir auf, was Dir in Deiner Situation hilfreich erscheint und versuche anschließend, daraus eine Affirmation zu schreiben.

Es ist einfach, wenn Du es einfach tust!

Passende Affirmationen erkennen

Das wesentliche Kriterium einer für Dich passenden Affirmation ist, dass sie sich kraftvoll und stärkend anfühlt. Ob das der Fall ist, kannst Du nur selbst durch genaues Spüren herausfinden.

Zur Verdeutlichung ein extremes Negativbeispiel. Spüre einmal nach, wie sich das anfühlt:

Ich werde nicht mehr dauernd Ja sagen,
Wenn ich eigentlich Nein meine,
Denn ich will mich durchsetzen können.

Es klingt nach negativer Selbstbewertung („nicht mehr dauernd“) , Kompliziertheit („wenn ich eigentlich … meine“), Kampf und Härte  („denn ich will mich durchsetzen“) und Unvermögen („ich will … können“).

Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nichts falsch daran, sich durchsetzen zu können. Das Ziel, sich durchsetzen zu können wird aber sofort zum verkrampften Selbstzweck, der zum Scheitern verurteilt ist, weil niemand sich immer durchsetzen kann und soll. Wenn man zu seiner Wahrheit und seinem Nein wirklich steht, ist man maximal authentisch und optimal durchsetzungsfähig.

Lies nun das Positivbeispiel noch einmal zum Vergleich und spüre den Unterschied.

Ich kann Nein sagen,
Denn ich stehe zu meinem Nein,
Weil es meine Wahrheit ist.

Es klingt nach Übereinstimmung mit Deinem spirituellen Ziel, ist einfach, aufbauend und kraftvoll.

Die vier Kennzeichen einer guten Affirmation

Es gibt vier wesentliche Kennzeichen für eine gute spirituelle Affirmation. Sie werden veran­schaulicht am Beispiel der Schwierigkeit, Nein sagen zu können:

Ich kann Nein sagen,
Denn ich stehe zu meinem Nein,
Weil es meine Wahrheit ist.

1. Sie ist positiv formuliert.

Ich kann Nein sagen.

statt:

Ich sage nicht immer Ja zu allem.

2. Sie ist als Ist-Aussage formuliert, so, als ob der Zielzustand bereits erreicht ist.

Ich kann nein sagen.

statt:

Ich will Nein sagen.
Ich versuche, Nein zu sagen.
Ich werde Nein sagen.

3. Sie ist einfach formuliert.

Ich kann Nein sagen.

statt:

Wenn ich gefragt werde, ob ich etwas will, kann ich Nein sagen, wenn ich Nein meine.

4. Sie schließt das innere Erleben und einen tieferen Sinn mit ein.

Ich stehe zu meinem Nein, weil es meine Wahrheit ist.

statt:

Ich sage Nein, weil ich damit erfolgreicher bin.

Erfolgreicher wirst Du automatisch, wenn Du besser Nein sagen kannst und das bisher ein Problem war.

Eine strukturierte Vorgehensweise

Wenn es Dir schwer fällt, „einfach so“ eine Affirmation zu schreiben, hilft Dir vielleicht das Vorgehen anhand der drei folgenden Schritte. Das kursiv gesetzte Beispiel ist wieder das selbe wie oben.

Schritt 1: Die Vorbereitung

Beantworte Dir selbst schriftlich die Fragen 1 bis 6.

Frage 1: Was ist meine Schwierigkeit?

Beispiel: Ich kann immer wieder nicht Nein sagen und bereue es im Nachhinein.

Frage 2: Was will ich erreichen?

Das Ziel solltest Du positiv formulieren (ohne „nicht“ oder „loswerden“) und als Ist-Aussage, also so, als ob Du es schon erreicht hättest (ohne „ich werde“ oder „ich will“).

Ich kann Nein sagen.

Frage 3: Was hat es mir bisher so schwer gemacht, mein Ziel zu erreichen?

Ich hatte Angst, abgelehnt zu werden, wenn ich Nein sage und andere damit enttäusche. Dadurch konnte ich nicht so richtig zu meinem Nein stehen.

Frage 4: Welche innere Veränderung ist erforderlich, um mein Ziel zu erreichen?

Ich will zu dem Nein stehen, das ich in mir spüre, auch wenn es unangenehm ist, es auszusprechen.

Frage 5: Wie lautet das einfach formulierte Ziel für diese innere Veränderung aus Punkt 4?

Ich stehe zu meinem Nein.

Frage 6: Was ist meine Motivation, warum ist es wichtig für mich, mein Ziel zu erreichen?

Mein Nein ist meine Wahrheit.

Schritt 2: Das Verfassen

Fasse Deine Antworten zu den Fragen 2, 5 und 6 in einem Satz zusammen.

Ich kann Nein sagen,
Denn ich stehe zu meinem Nein,
Weil es meine Wahrheit ist.

Es können auch nur die Antworten zu den Fragen 5 und 6 sein:

Ich stehe zu meinem Nein,
Weil es meine Wahrheit ist.

Oder die Antwort zu Frage 5 allein:

Ich stehe zu meinem Nein.

Und vielleicht reicht Dir nach der Beschäftigung mit den sechs Fragen auch die Antwort zu Frage 2:

Ich kann Nein sagen.

Schritt 3: Das Prüfen und Optimieren

Spüre, ob sich die Affirmation richtig gut anfühlt, oder ob Du sie noch stimmiger formulieren kannst. Probiere Alternativen aus. Verwirf das, was nicht stimmiger werden will und schreibe etwas ganz Neues. Feile Dir Deine Affirmation zurecht. Das macht vielleicht ein wenig Mühe, kann aber auch große Freude machen.